Aus:
CCMplanet (vom 27. Juli 2002)
Autor: CCMplanet-Redaktion
Web-Site: http://www.ccmplanet.de
»» Paul Colman Trio - "New Map
Of The World"
PC3 - Das Paul Colman Trio bewegt sich irgendwo zwischen All Star
United, Delirious und den Newsboys - und bieten uns eine gelungene Mischung
an.
'No, thank you', dieser Auspruch aus dem Lied 'Selfish Song' trifft
auf diese Platte nicht zu. Die Songs, die sich weit zwischen Pop und
kräftigem Rock bewegen, überzeugen nicht nur durch die Musik,
sondern auch durch die teils überraschenden Texte. Eigentlich sollte
man dieses Trio als Songwriter-Combo einordnen, doch der Musikstil passt
dazu nicht. Die Qualitäten der Songs schon.
Die 12 Titel haben es in sich..deshalb kurz was zu jedem einzelnen...
'Turn' beginnt mit Gitarren, und der Gesang läßt
erahnen, das mehr nachkommt: Plötzlich legen die Gitarren los,
die Drums setzen ein, und ein stimmungsvoller Pop-Rock Song nimmt seinen
Lauf. Der Refrain ist extrem eingängig und kann nach dem zweiten
mal Hören mitgesungen werden. Im Song geht es darum, das wir eigentlich
unser Leben 'umdrehen' sollten, von den Dingen weg, die Sinn- und Nutzlos
sind, hin zum wichtigen. Dabei wird auch der 11. Septemner zumindest
indirekt eingebaut: 'Warum braucht es eine Tragödie, um uns zusammen
zu bringen? Wer kann ein Herz oder eine Motivation ändern, es zurück
zum Start bringen..?'
'Run' ist der zweite Song, und auch hier wird es nach ruhigem
Intro etwas lauter, vor allem im Refrain, der wieder mitreißend
ist. Es darf gehüpft werden, wenn Paul vom Rennen singt, und davon
wie alle nur mehr wollen, anstatt auch mal unbequeme Wege zu gehn und
damit wirklich was zu erreichen.
'Sun-Stars-Moon' ist ein ruhiger Song, der mit Akkustikgitarren
und Paul's guter Stimme brilliert. Der Refrain ist diesmal nicht so
überzeugend, um so besser sind die Verse gelungen. Es geht um einsame
Seelen und um Himmelskörper: 'Ich will der Mond sein, denn er reflektiert
die Sonne...'
'Fill my Cup' hat mich sofort zum mitsingen gebracht, man kann
sich diesem Song nur schwer entziehen. Der Refrain kommt sofort am Anfang,
und nach den zwei mal, die er dort gesungen wird, kann man gleich mitmachen.
Der ruhige Song ist eine Bitte an Gott, die 'Tasse des Lebensmuts' wieder
aufzufüllen, wenn man down ist.
Gemeint ist bei 'Your sweet Voice' nicht Paul Colman, sondern
Gott, der uns immer wieder sagt, was wir tun oder lassen sollen. Der
Pop/Rocksong gibt auch eine Erklärung dafür, dass wir das
oft nicht hören: 'Nun, du sprichst wann du willst, und zu wem du
willst, und wir wissen nicht, wen du auserwählst. Aber wir versuchen
dich mit unserem kleinen Gehirn einzuschränken, du mußt in
eine Kiste gehn. Aber wenn ich dich loslasse, dann zeigst du mir den
Weg'.
'Africa' ist ein bewegendes Lied über den wohl finanziell
ärmsten Kontinent der Welt. Das Lied ist World Vision, einer Hilfsorganisation,
die von vielen christlichen Bands unterstützt wird, gewidmet. Der
Songschreiber scheint neidisch auf die Menschen dort zu sein. Er beschreibt,
wie er nach Afrika ging, um es zu ändern, doch stattdessen wurde
er geändert durch die fröhlichen Gesichter, kurz darauf sieht
er aber Augen, die nach Brot zu schreien scheinen. Er erkennt, dass
diese Menschen viel näher an Gott dran sind ('Und ich sah eure
Hände zu Gott ausgestreckt, so viel höher als unsere'), sie
danken Gott für jeden Tag den sie leben dürfen. Das Lied ist
der Thematik entsprechend ruhig gehalten und macht sehr nachdenklich.
Mit 'Let Love Grow' gehts ruhig weiter, dieser Song erinnert
an frühere Newsboys-Zeiten: Softe Drums, nette e-Gitarrenklänge,
ein Sänger. So plätschert der Song vor sich hin, es gibt keine
weiteren Besonderheiten.
Plötzlich rockt 'Selfish Song' wieder: Der Refrain erinnert
an All Star United, der Vers nicht. Es geht um unseren Egoismus, und
auch wenn der Sänger meint, dass niemand dieses Lied mitsingen
wird ('Wer wird diesen selbstsüchtigen Song singen, nun, die Antwort
ist - Ich -, also sing nicht mit') kommt man in Versuchung...dann wird
auch noch der bekannte Satz, dass Jesus ein Kommunist gewesen sei, eingebaut,
und die entsprechende Verneinung: '..sie sagen Jesus war ein Kommunist
, weil er von Liebe und Gleichheit sprach, aber warum nagelten sie ihn
dann an einen Baum...?')
'Love me More' ist der einzige Song auf der CD, den man als
Worship-Song bezeichnen könnte: 'Du bist der einzige der mich liebt,
einfach so wie ich bin'. Im ruhigen Song gehts um unsere Fehler und
die erstaunliche Tatsache, das Gott trotzdem mit uns zusammen arbeiten
will. Und das wir nicht aus unserer Kraft ihn dazu bringen können
uns zu lieben - 'Nichts was ich sage, nichts was ich tue, kann bewirken,
dass du mich mehr liebst'
'I dream' beginnt mit Akkustikgitarren und Paul. Der Traum war
wohl ziemlich lang, denn der Text ist der längste auf diesem Album.
Im Cover sind alle Texte enthalten, außerdem ein großformatiges
Bild der Band beim abrocken im Hafen.
'The Killing Tree' verdeutlicht noch mal den Tod Jesu' am Kreuz
und die Folgen für uns: Nun müssen wir nicht mehr weglaufen,
sondern können uns unter dem Kreuz bergen. Auch dieser Song ist
ruhig.
Zu Ende gehts mit Lullaby, also dem Gute-Nacht-Song, der auch
so klingt. Ruhige Klänge, Paul singt im Refrain sehr hoch, man
kann sich wirklich gut entspannen und etwas ausruhen. Und wer danach
noch nicht eingeschlafen ist, beginnt gleich noch mal von vorne...
Fazit
Paul Coleman und seine Band(e) bringen mal wieder Abwechslung ins ansonsten
arg Mainstreamgebeutelte Pop/Rock Geschäft. Hier gibts neue Töne,
große Variation und sehr starke Texte. Das sollte man sich nicht
entgehen lassen...
Bewertung: 4 von 5 Punkten
--CCMplanet-Redaktion ««