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Interview - sound7 (auf deutsch / in German)


Aus: sound7 (vom 17. Dezember 2002)
Autor: David Brunner
Web-Site: http://www.sound7.de

Paul Colman Trio»» »Paul Colman Trio« im Interview

»Die Welt benötigt eine neue geistliche Landkarte«

Auf der »Christmas-Rocknight 2002« in Ennepetal war »Paul Colman Trio« (PC3) eine der größten Überraschungen - überzeugten sie doch das Publikum mit einer mitreißenden und authentischen Show. Noch nie hatte ein Opener an einem der Tage auf der »Christmas-Rocknight« ein so großes Publikum.

Das folgende Interview ist ein Mitschnitt aus der Pressekonferenz mit »PC3«. Für SOUND7.DE entlockte David Brunner den Australiern Paul Colman (vocals & guitar), Grant Norsworthy (bass & vocals) und Phil Gaudion (drums, percussion & vocals) jede Menge Wissenswertes.

Frage, David Brunner sound7 (s7): Wie ist »Paul Colman Trio« eigentlich entstanden?
Antwort, Paul Colman Trio (PC3): 1998 hatten wir unseren ersten Auftritt. Wir kannten uns schon davor, da wir alle in der Gegend um Melbourne lebten. Wir alle hatten schon getrennt voneinander das Ziel, professionelle Musik zu machen und damit Gott die Ehre zu geben. Paul war schon davor als Solo-Artist unterwegs und hatte schon zwei CDs veröffentlicht. Doch er wollte etwas Neues wagen und so kam es dann zu »PC3«.

s7: Ihr nennt euch zwar Trio aber seid zu viert unterwegs.Wie kommt das?
PC3: Ja das ist richtig. Adam Laster ist ein guter Freund von uns und er begleitet uns bei Tourneen und spielt auch bei Studioaufnahmen mit.

Paul Colman Trios7: Nun seid ihr in die USA umgezogen. Kann man nicht in Australien bleiben und erfolgreich Musik machen?
PC3: Nein, das geht leider nicht. Wenn du die Welt verändern willst, kannst du das nicht in Australien machen. Es sind zu wenig Menschen dort, die zu den Konzerten kommen oder die CDs kaufen. Wir wollen auch die USA nur als Sprungbrett benutzen um auf der ganzen Welt zu spielen und zu evangelisieren.

Denn wir glauben, dass die Frohe Botschaft von Jesus Christus allen Menschen gilt – nicht nur denen in den USA. Deutschland zum Beispiel hat ein christliches Erbe – aber es ist im Land selbst unwichtig geworden. Und so wollen wir dabei sein, wenn es in Europa und in Deutschland Erweckung gibt.

s7: Und wie genau?
PC3: Das ist ganz egal. Wir wollen auch nicht die Führung dabei übernehmen, sondern einfach dabei sein, wenn Erweckung geschieht und Aufbrüche stattfinden.

s7: Wo wollt ihr vermehrt spielen?
PC3: Wir haben unserem Label und unserem Management gesagt, dass wir bevorzugt in Europa spielen wollen. Denn dafür haben wir eine große Leidenschaft. Es geht nicht darum berühmt zu werden oder noch mehr Geld zu machen – es geht viel tiefer.

s7: Spielt ihr mehr vor christlichem oder nichtchristlichem Publikum?
PC3: Ich glaube, dass Gott uns vor allem als Missionare innerhalb der Kirche eingesetzt hat. Wir wollen Christen erreichen und sie darauf aufmerksam machen, noch ernster zu machen mit ihrem Glauben. Und das wird dann einen noch größeren Effekt haben.
Natürlich ist es auch wichtig und schön zu sehen, wenn Menschen durch unsere Musik zum Glauben kommen.

Aber mindestens genauso wichtig ist es, dass sie wirkliche Beziehungen und Begegnungen haben können, in denen Jesus an erster Stelle steht. Und dass sie dann auch in ihrer Kirche vor Ort wirken können.

Wir wollen einfach da spielen, wo Gott will, dass wir spielen: Clubs, Kirchen, Festivals – wo auch immer.

Paul Colman Trios7: Aber sicher spielt ihr doch meist vor Jugendlichen, oder?
PC3: Ja klar, eigentlich schon. Aber wir haben auch schon vor »Senioren« gespielt. Uns ist es einfach wichtig mit der Musik so viele Menschen wie möglich zu erreichen und mit unserer Musik auch unsere Texte rüberzubringen.

s7: Euer neues Album nennt sich »New Map Of The World«. Was hat das zu bedeuten? Eine neue Landkarte?
PC3: Geprägt ist dieses Album noch von den Ereignissen des 11. Septembers 2001. Daraus ergaben sich weltweit politische Veränderungen. Länder helfen einander und stehen neu zu einander; so entstand quasi eine neue Landkarte. Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist die, dass unser Ziel nicht nur ist, in den USA und in Australien zu spielen, sondern weltweit. Und der dritte Gedanke der dahinter steckt ist der, dass die Welt eine neue »geistliche« Landkarte benötigt, deren »Zeichner« Jesus ist. Jesus zeichnet diese Karte immer wieder neu, denn es ist immer Zeit für Veränderungen.

s7: Ein Land kommt explizit vor, nämlich Afrika. Wieso ausgerechnet dieses Land?
PC3: Wir waren mal dort und wir sind wirklich durch den Geist der Afrikaner gedemütigt worden. Jesus selbst sagte, dass wir Leid erfahren werden um seinetwillen. Aber in unserer westlichen Welt laufen wir vor jedem Leid weg. Diese Menschen jedoch haben Leid erfahren. Auch Europa hat schon mehr Kriege als Australien hinter sich und kann das besser verstehen.

s7: Und wie genau sieht das in Afrika aus?
PC3: Dieser Kontinent ist voller Armut und Unfrieden. Dieser Song ist einfach denen in Afrika gewidmet, die Jesus Christus folgen. Sie haben zwar keinen materiellen Reichtum, aber geistlichen Reichtum wie wir ihn nicht haben.

Paul Colman Trios7: In dem Lied singt ihr auch davon, dass sie die Hände höher zu Gott halten als wir. Wie meint ihr das?
PC3: Wenn du in einem Dschungeldorf wohnst und 20 km brauchst um Wasser zu holen oder Blut und Milch von Ziegen trinkst, wenn keines da ist; wenn du sieben Kinder hast und fünf von ihnen sterben - dann hebst du deine Hände höher zu Gott um Hilfe zu bekommen. Aber wenn du in Tennessee lebst, ein gutes Auto fährst, und du ein gutes Zuhause hast und genug zu Essen, dann hebst du deine Hände nicht so hoch, weil du denkst, du brauchst Gott nicht so sehr.

s7: Wie viele Auftritte habt ihr so im Jahr?
PC3: Dieses Jahr hatten wir etwas über 200, aber die Jahre davor hatten wir so ungefähr 250 Auftritte jährlich.

s7: Wie schafft ihr das?
PC3: Die einzig harte Sache ist die Familie. Ich persönlich (Anm.d.Red.: Paul Colman) würde noch mehr Auftritte spielen. Klar ist es hart, aber wenn du mit Leidenschaft eine Sache machst, dann tust du sie auch gerne, dann nimmst du auch Entbehrungen auf dich.
Manchmal haben wir auch mehrere Auftritte am Tag, wenn wir in Schulen oder Kirchen spielen.

s7: Grant, stimmt das, dass du gut befreundet bist mit Steve Rowe von »Mortification«?
PC3: Ja das ist richtig – wir kommen aus der gleichen Gegend und eines Tages jammten wir ein wenig – damals spiele Steve noch Gitarre. Und er hatte diese »unglaubliche« Vision, mit einer Metal-Band Gott zu ehren. Ganz ehrlich gesagt mochte ich diese Musik nicht unbedingt, aber ich bewunderte seine Leidenschaft und seinen »Drive«. Und so ist es auch heute noch: Diese Musik ist nicht so meine Sache, aber ich bewundere ihn immer noch, mit welcher Leidenschaft er Gott die Ehre gibt und Menschen nicht mit »Mortification«, sondern mit Jesus Christus in Verbindung bringen will.

s7: Vielen Dank für das Interview.

--David Brunner ««



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