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Konzertbericht - CCMplanet (auf deutsch / in German)


Aus: CCMplanet (vom 15. August 2003)
Autor: Thomas Liesch
Web-Site: http://www.ccmplanet.de

Paul Colman»» interview...

Das Paul Colman Trio hat hierzulande für Furore gesorgt. Harco Ploegman traf sich mit der Band aus Australien. Übersetzt wurde das Interview von Thomas Liesch.

Kontakte zu Menschen knüpfen und ihnen Gottes Liebe zeigen - das ist die Mission der australischen Rockband Paul Colman Trio, die in diesem Jahr ein umjubeltes Debüt in der amerikanischen 'CCM-World' hatten. Dieser Erfolg kam mit ihrer appellierenden Musik und den packenden Live-Konzerten auf der Tour mit ihren Freunden Third Day, welche übrigens dem gleichen Musiklabel angehören. Wir sprachen mit dem Bass-Gitarristen Grant und dem Drummer Phil gerade vor ihrem Auftritt in Holland am Winter Wonder Rock Festival.

Frage, Thomas Liesch (CCMplanet): Wie begann alles mit dem Paul Colman Trio (PC3)?
PC3, Phil: 'Wir haben alle in der gleichen Umgebung von Melbourne (Australien) gewohnt, welches eine ziemlich grosse Stadt mit drei Millionen Einwohnern ist. Wenn du es erst meinst mit Musik und du das Ganze noch im Vertrauen an Jesus Christus machst, ist es natürlich, dass du mit Leuten zusammenarbeitest die es auch ernst meinen mit Musik und dem Vertrauen. Nachdem wir einander schon eine ganze Weile kannten, haben wir gemerkt, dass wir alle den gleichen Traum haben: wir wollten unsere Musik nicht nur in Australien, sondern in der ganzen Welt spielen. Wir haben bereits drei Jahre zusammen gespielt, als wir in die USA kamen. Dort haben wir im Jahre 2002 begonnen zu touren mit 'Third Day'.... Wir haben uns kennengelernt, als sie in Australien auf Tournee waren. Sie haben uns gefragt, ob wir auf ihrer Tour als 'Opening Act' spielen wollen und später haben wir bei ihrem Label, Essential Records, unterschrieben. Unsere CD erschien im Mai 2002.

PC3, Grant: Jetzt ist unser viertes Jubiläum. Unsere erste Show zusammen war Ende November 1998. In den ersten drei Jahren waren wir total frei.

CCMplanet: War es eine schwere Zeit, als ihr frei wart?
PC3, Grant: Ja und nein. Du machst wirklich alles alleine: das Artwork für die CD, das Buchen der Konzerte, Lieder schreiben, Werbung machen für dich selbst. Phil saß sogar zu Hause und verpackte Boxen mit CD’s, um sie Läden zuzuschicken. Eine erstaunliche Zeit. Es war hart, weil wir alle viel lieber mehr Zeit fürs Musikmachen selber investiert hätten. Aber gleichzeitig gab es uns ein bisschen Erfahrung in jedem Teil der Musikindustrie. Diese drei Jahre in Australien haben uns auf die Zeit in den vereinigten Staaten vorbereitet. Und jetzt, hier sind wir zum ersten Mal in Europa; Wir erhalten eine viel grössere globale Perspektive in einer Band. Und es ist genial, dass wir jeden Aspekt davon schon einmal ausprobieren konnten.

CCMplanet: Euer erster Auftritt war in einem Zoo. Kannst du uns von dieser Erfahrung erzählen?
PC3, Phil: Es war für ein JugendEvent. Und das war halt mehr zufälligerweise im Zoo von Melbourne. Es war eine große Jugendveranstaltung mit etwa 3000 Leuten. Es war ein toller Beginnfür uns, vor so vielen Leuten zu spielen. Am Ende war der Zoo leer, weil alle Leute kamen um uns zu sehen und sogar ein paar Tiere kamen...hahaha...

CCMplanet: Wie seid ihr in Kontakt gekommen mit den Leuten, die euch in die USA 'gebracht' haben?
PC3, Grant: War es nicht durch das Third Day- Ding, dass du vorhin genannt hast? (Schaut fragend zu Phil)

PC3, Phil: Ja. Aber davon abgesehen: Paul war schon mehrere Male alleine in den Staaten in den letzten Jahren. Nur um Leute kennenzulernen, vor allem 'Plattenfirmen-Leute' in Nashville TN. Es war ein langer Prozess. Es war nicht nur so ein schnell gehendes Ding. Aber anscheinend haben die Jungs von Third Day geholfen, dass die Leute uns kennenzulernen. Sie hatten nämlich schon eine Plattform für Leute. Also mit anderen Worten, wenn sie sprechen, dann hören die Leute auch zu. Sie waren uns eine grosse Hilfe, indem sie unseren Namen in Nashville bekannt machten. Sie sagten: 'Ihr müsst diese Jungs ausprobieren und kennenlernen.' Aber eben, es war ein langer Prozess. Paul war lange dabei, Beziehungen zu schaffen.'

CCMplanet: Also, dass ist ein wichtiges Ding für Bands, die den Durchbruch in den Staaten haben wollen?
PC3, Phil: Ja, vollkommen. Es ist nicht nur die Musik wichtig. Du musst super Musik haben und du mußt hart arbeiten an dem, was du tust und du musst alles geschäftlich organisieren. Aber mehr als das ist es dass Kennenlernen von Leuten. Und sobald sie dich verstehen und dir trauen, wirst du mehr Gelegenheiten haben, um durchzubrechen und einen Plattenvertrag zu bekommen.

PC3, Grant: Ich glaube, Paul ist talentiert Beziehungen zu schaffen, die einen Unterschied für uns als Band ausmachten. Er ging ja acht Jahre lang in die USA, teilweise zwei oder drei Male in einem Jahr. Er kämpfte um Unterstützung für seine und unsere Musik.

CCMplanet: Weil es so eine lange Zeit gedauert hatte, wart ihr in gewissen Momenten enttäuscht?
PC3, Phil: Das ist alles ein Teil vom 'länger-denken' über das, was wir tun. Jon Gibson sagte in seinem Konzert über Mose, der für 40 Jahre in die Wüste geschickt wurde. Es gibt ganz verschiedene Dinge, die Gott dich durchmachen lässt, bevor du zu diesem Punkt kommst, an dem er will dass du wirklich beginnst. Aber es ist halt ein Teil davon: für eine lange Zeit kämpfen und doch zu verstehen, wie die Dinge laufen.

PC3, Grant: 'Aber zur gleichen Zeit kann ich sagen: Für die vier Jahre, in denen wir nun zusammen sind, hatte ich nie das Gefühl, dass wir stagnieren würden. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass wir bauen und wachsen. Und jede Etappe die Paul Colman Trio je gemacht hat, war ein weiterer Schritt weg vom letzten Stadium.

PC3, Phil: 'Wir haben schon immer gedacht, dass wir weiterbauen in die Richtung von etwas Höherem. Ich wäre definitiv aus der Band ausgestiegen, wenn ich gedacht hätte: ‚Gott arbeitet nicht in dem, was wir tun.‘ Nach dem ersten Jahr erinnere ich mich, als ich dachte: ‚Wird dies wirklich passieren und können wir es wirklich zu einer höheren Level bringen? Jesus, bitte zeige mir irgendeinen Weg‘ Und anschliessend kamen viele Leute in Australien um zu sehen wie wir spielen und die CD- Verkäufe sind wirklich gut gelaufen. Und trotzdem konnte ich sehen, wie Gott uns sagte: ‚Ich werde euch zum nächsten Level bringen.' Und jetzt, hier sind wir: in Europa.

CCMplanet: War es eine Art natürlicher Vorgang, einen Vertrag in der christlichen Musikszene zu bekommen?
PC3, Phil: Wir sind alle beim Spielen in verschiedenen Umgebungen aufgewachsen. Das ist ziemlich genau das, was du tun musst, um zu Überleben als Musiker. Wir haben in vielen Bars gespielt. Paul hat auf verschiedenen Hochzeiten gespielt. Das war ein echt gutes Training für uns um über Leute das gleiche zu denken. Egal ob wir in der Kirche oder sonst wo sind. Menschen sind Menschen. Das ist eine sehr wichtige Art zu denken. Es war ein sehr gutes Training für uns. Wir haben ja schliesslich alle den Glauben an Christus. Vor anderen Christen zu spielen ist kein Unterschied, als vor Nichtchristen zu spielen. Das ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Wir haben nicht immer gesagt, dass wir eine christliche Band sind. Es war einfach anscheinend der Weg, der dann funktionierte. Paul hat ein paar wirklich ermutigende Worte für Gläubige, die Jesus nachfolgen. Er hat echt ein paar tolle Sachen um ihnen zu sagen. Es ist aber nicht so, dass er denjenigen, die nicht glauben, nichts zu sagen hat, aber zur Zeit ist das genau das, was Gott von uns will. Nämlich die Nachfolger Jesu zu ermutigen.

PC3, Grant: Aber es ist auch nur ein Präsentieren von dem, dass uns sehr stark macht: Jesus nachzufolgen, ist das allerwichtigste und das meist lebendigste und unglaublichste Ding, dass irgend jemand mit seinem Leben tun kann. Wir versuchen das den Leuten, die nicht vorgeben, dass sie Jesus kennen, zu präsentieren und zwar auf einem Weg, der nicht klischeehaft und langweilig ist. Der Grundsatz von uns ist es, wie es Phil schon gesagt hat, dass wir Nachfolger des Herrn sind, was sicher das Spannendste in unserem Leben ist, und wir können es nicht lassen, unseren Glauben in der Musik zum Ausdruck zu bringen. Es war noch nie wegen uns. Wenn wir Paul Colman Trio sind, sind die Lieder und das, was wir sagen wollen, nicht das Wichtigste. Es ist am wichtigsten mit Leuten Kontakt zu haben. Also, wenn wir in einem Gottesdienst spielen, dann hat Paul eine andere Art den Auftritt zu leiten und er passt sich der Sache an, damit wir in Einheit mit den Leuten sind. Wenn wir in einer Bar spielen, kann er dasselbe tun. Wenn wir auf dem 'Winter Wonder Rock' spielen, kann er dies auch.Es geht uns um die Leute, die dort sind, und wir wollen mit ihnen in Kontakt sein.

CCMplanet: Ist der Kontakt zu den Leuten wichtiger als die Qualität der Musik?
PC3, Grant: Ganz sicher. Musik ist wie ein Auto, in das du einsteigst, um irgendwo hinzugelangen. Das Ziel ist das Wichtigste. Wenn das Auto ein Mercedes Benz ist, dann kann dies schön sein. Aber auch mit einem Volvo kann man am Ziel ankommen. Wir versuchen das Auto so schön zu machen, wie wir nur können. Aber das Ziel die Leute anzusprechen ist das wichtigste.

CCMplanet: Habt ihr ein Erfolgsrezept um mit Leuten in Kontakt zu kommen?
PC3, Phil: 'Es ist ganz einfach: Wir hören auf das, was Gott uns an dem Tag zu sagen hat. Wir schauen uns die Leute an und versuchen zu verstehen wo sie gerade stehen. Und Gott spricht zu uns und sagt uns, was zu tun ist und wir machen das. Das ist der Grund, wieso wir leben. Das ist genau das, an was Paul auf der Bühne denkt. Er hört auf das, was Gott zu sagen hat. Er fragt: ‚Was muss ich diesen Leuten sagen?‘ So läuft das und Gott zeigt ihm, wo er ihn möchte.

PC3, Grant: 'Es ist nicht viel anders zwischen einem ein-zu-eins Gespräch und einer Band, die auf einer Bühne spielt. Vielmals neigen die christlichen Leute dazu, dass sie nur ihre Sicht erwähnen. In einem eins-zu-eins Gespräch tendieren sie eher dazu den Leuten mit ihrer Bibel eins auf den Kopf zu hauen, als zu sprechen. Wenn wir mehr Fragen stellen würden und wir ein besseres Ohr für die Leute hätten, für dass, was sie zu sagen haben, hätten wir einen besseren Kontakt zu ihnen. Paul 'liest' die Zuschauer. Er hört, was sie ihm zu sagen haben und wir als Band unterstützen ihn dabei. Die Fragen werden unterschwellig gestellt und sie antworten, indem sie beobachten, was auf der Bühne geschieht. Sie stellen Fragen, so dass Gott Paul wissen lassen kann, wie er noch stärker in Kontakt mit ihnen kommen kann.

--Thomas Liesch ««



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