Als Mitbegründer der Newsboys vor zwölf Jahren in Australien, tut es
Peter Furler nicht leid, zuzugeben, daß "wir wirklich schlecht waren,
als wir anfingen".
Natürlich kann er das jetzt sagen, denn die Newsboys haben viel mehr
zum "Prahlen" in der heutigen Zeit. Während der neunziger Jahre wurde
das in Nashville beheimatete Quintett zu einem der Ensembles in der
Pop-Branche, die am meisten erreicht haben - fast drei Millionen (Anm.:
Stand Herbst 1999) Platten verkauft, sich drei Grammy Award-Nominierungen
verdient, drei Gold-Alben, vier Dove Awards erhalten und zahlreiche
andere Ehrungen/Anerkennungen. Ihre Vermengung von poliertem, energiegeladenem
Songwriting-Handwerk und nachhallenden Themen der Liedtexte resultierte
in bedeutungsvoller Musik, die die Ohren und die Seele ermutigt.
Und die Füße, denn mit "love liberty disco" [dt.: "Liebe, Freiheit,
Disco"] - dem achten Album der Newsboys - begrüßt daß Quintett den Jahrhundertwechsel
mit seiner bisher besten Arbeit, einem mitreißendem Teil, daß die Newbsoys
zu einem neuen Gipfel des künsterlischen Talents bringt.
"Ich denke, wir wollten einfach eine größere, bessere und mutigere
und schönere Platte machen als zuvor", sagt Bassist Phil Joel. "Wir
sitzen nicht wirklich da mit einer festen, dem Thema entsprechenden
Tagesordnung. Es nimmt gewöhnlich seinen eigenen Lauf, während die Platte
vorwärtskommt."
Keyboarder Jeff Frankenstein fügt hinzu: "Diese Einheit ist schon sieben
Jahre zusammen. Wir lernen wie man wirklich mit einem jeden zusammenarbeitet
und bestrebt ist, einfach besser zu werden. Und wir waren nie eine Band,
die sich zufrieden damit gibt, zu sagen 'Wie können wir das überbieten?'.
Jede Platte, die herauskommt, ist anders und herausfordernd - für uns
und unsere Fans."
Auf "love liberty disco" sind die Newsboys an einem besonders triumphalen
Ort in ihrer Karriere angelangt, einen Übergang abschließend, der zwei
Jahre zuvor anfing. Das war, als Frontsänger John James die Band verließ,
und Peter Furler - der 1991 in die USA übersiedelte - nach vorn brachte,
um seinen Platz einzunehmen, und Duncan Phillips auf den Stuhl des Schlagzeugers
bewegte.
Die Newsboys antworteten gut auf diese besondere Veränderung; das folgende
Album, "step up to the microphone" [dt.: "geh nach vorn und sag was"]
- das erste Mal, daß sich die Gruppe selbst produzierte - resultierte
in vier Nummer-Eins-Hits ("entertaining angels") und Verkäufen, die
die treuen Anhänger der Newsboys erregten und ein breiteres Publikum
anzogen, besonders durch das viele Touren, das die Gruppe machte, um
das Album zu unterstützen. Und das ließ sie nur begierig sein, den nächsten
Schritt zu tun.
Die Newsboys taten diesen nächsten Schritt im letzten Januar [1999],
indem sie ins Studio gingen für eine nicht charakteristische Urlaubs-Session,
um an einigen der Lieder zu arbeiten, die Peter Furler und Phil Joel
schrieben, während eines Strandurlaubes mit ihren Frauen in Florida.
Die Gruppe, zu welcher auch Gitarrist Jody Davis gehört, ließ sieben
Lieder während elf Tagen entstehen, vier von ihnen - "break" [dt.: "zusammenbrechen"],
"fall on you" [dt.: "auf einen fallen"], "I would give everything" [dt.:
"ich würde alles geben"] und "everyone's someone" [dt.: "der 'Jemand'
von jedem"] - schafften es aufs Album.
"Wir wollten einfach einen gutgeleiteten Start mit dieser Platte haben",
erklärt Phil Joel. "Sie war nicht fällig seit langer Zeit, so war es
einfach eine Art Test, wirklich, um zu sehen, ob wir etwas weniger vorsichtig
hereinspringen könnten (Anm.: ins Studio) und einfach 'durchladen' und
einige dieser Lieder aufnehmen, ohne zu viel darüber nachzudenken -
einfach zurücklehnen und die Sache 'fließen lassen'."
Es klappte wie am Schnürchen, bezugnehmend auf Peter Furler, der auch
"love liberty disco" produzierte. "Die meiste Zeit, für jede Platte,
die wir je machten, gingen wir ins Studio mit fünf Liedern und wir schmissen
zwei davon raus und es endete damit, daß wir den Rest schrieben, während
die Platte Gestalt annahm", erzählt er. "Wir wußten, das war nicht die
beste Art es zu tun. Bei dieser Platte gingen wir mit 40 Liedern rein
ins Studio und es war ein großes Vergnügen in der Lage zu sein, daraus
auszuwählen. Wenn wir nicht spürten, daß wir dieses besondere Lied machen
sollten, dann war es leicht, weiterzugehen und den Aufnahmeprozeß beizubehalten."
Am wichtigsten, die Januar-Session bereitete eine Stimmung vor, als
die Newsboys wieder begannen im Juni in den 'White House Studios', besonders
in der Trockenheit, kraftvoller Schlagzeug-Sound, der, wie Phil Joel
sagt "die ganze Platte trug".
"Dies ist es, wie die Band klingt, wenn wir live spielen", sagt Jeff
Frankenstein. "Viele Male bekam ich Kommentare von Leuten, die sagen
'man, ich liebe es auf Platte, doch live ist es einfach eine Wucht'.
Ich denke, wir wollten dieses Mal mehr davon einfangen."
Und für diese Fans, die die Live-Auftritte der Newsboys erwarten, ihre
2000er Frühjahrstournee wird ein sicherer Hit. Dieses Mal reist die
Band überall mit einem extra erschaffenen, selbständig aufblasbaren
Treffpunkt herum. Diese Luft-Kuppel wird der "Schaukasten" für die Band
sein, während sie 70 Auftritte in 50 Städten spielen für Publikum in
den ganzen USA.
Was den Inhalt ihrer Lieder auf "love liberty disco" angeht, trägt
er wichtige Themen in sich und sie untersuchen solche Themen wie Selbstbild,
Verantwortung, Geistigkeit und den Bedarf an Liebe, und nicht nur deren
romantische Version, in unseren Leben.
Das kommt ganz sicher in dem überschäumenden Titelsong heraus, welcher
entstand aus einem Jammen zwischen den Liedern, bezugnehmend auf Peter
Furler - und zu einem Lied wuchs, das dem Album "love liberty disco"
einen weiteren Konzentrationspunkt hinzufügte.
"Wir begannen zu begreifen, daß Liebe und Freiheit und Familie (Anm.:
= Bild für Gemeinschaft) drei Schlüsselpunkte in diesem Glauben sind,
den wir haben", sagt Phil Joel. "Dies sind die Dinge, die wir haben
als der Leib Christi und ich denke, daß wir als welche, die in der Kirche/Gemeinde
aufgewachsen sind, das oft vergessen und verweigern unseren Nachbarn
daran teilhaben zu können. Es ist uns wirklich so stark bewußt geworden,
daß wir es nötig haben, diese drei Punkte neu gemeinsam zu teilen."
"Zuweilen ist die 'Welt da draußen' nicht so weit draußen, wie man
denkt, zuweilen ist sie direkt inmitten der Kirche/Gemeinde", konstatiert
Peter Furler; "uns wurde bewußt, daß viele Menschen für die wir spielen,
verwirrt sind über den Glauben, über die Welt und verwirrt sind über
die Ewigkeit."
Einige von denen wurden angezogen von den Reisen der Gruppe durch verarmte
Gegenden in Mexiko im letzten Jahr. "Das verändert einen wirklich total",
sagt Jeff Frankenstein. "Es hält deine Perspektive in der richtigen
Balance." Die Newsboys erwarten eine ähnliche Erfahrung, wenn sie nach
Brasilien reisen, um beim "SOS da Vida" ("SOS für das Leben") in San
Paulo zu spielen.
Und
das wird nur eine schon tiefe und gedankenreiche Gruppe von Liedern
bereichern, die das Album "love liberty disco" umfassen. Dies ist Musik
mit Botschaft für die Massen, ein Album, das so provozierend in seinen
Gedanken ist, wie es enorm melodisch in der Musik ist - es etabliert
die Newsboys als eine begeisternde und wichtige Kraft in der Popmusik.
"Wir wollen, daß alle daran teilhaben", besteht Phil Joel darauf. "Wir
werden älter, und ich denke, wir beginnen ein bißchen mehr von dem zu
verstehen, was wirklich wichtig ist. Ich denke unsere Perspektive wird
etwas klarer. Ich denke es wird auf dieser Platte reflektiert."
Zu dem fügt Peter Furler hinzu: "Wir sind nicht hier, um (nur) zu einem
Lager zu spielen. Wir versuchen, die beste Musik zu machen und uns selbst
jedes Mal zu verbessern."