Wie die Musikkonsumenten sich immer mehr Musik des Glaubens, der Ermutigung,
Relevanz, Überzeugung und Hoffnung zuwenden, haben sich die Newsboys
wieder einmal an die Spitze der Klasse bewegt. Die Gruppe mit millionenfachen
Plattenverkäufen hat die letzten vierzehn Jahre damit verbracht,
eine große und treue Anhängerschaft zu entwickeln, ihre Fähigkeiten
als Pop-Handwerker zu verbessern und fleißig dafür gearbeitet,
eine der besten Bands zu werden. Trends widerstehend und Vergleiche
vermeidend, entwickelte die Band ihren eigenen polierten, dennoch einfallsreichen
Sound und zeichnete die eigene Bahn zur Spitze. Zwischen ihrer Durchbruch-"Best-Of"-Zusammenstellung
[Anm.: "shine the hits", 2000], ihrer bis dato erfolgreichsten
Tour und der Hinzufügung weiterer drei Nummer-Eins-Singles, machte
2001 zu einem guten Jahr für Phil Joel, Jeff Frankenstein, Duncan
Phillips, Jody Davis und deren eigenen rätselhaften Frontmann,
Hauptsongschreiber, Lead-Sänger und gelegentlich auf dem Kopf stehenden
Schlagzeuger, Peter Furler. Dennoch, in der Mitte von all dem, haben
es die Newsboys geschafft, ihr bisher kraftvollstes Album zu kreieren.
Mit zum Nachdenken anregenden und herausfordernden Liedtexten zu treibender
und überzeugender Musik, wird die Welt jetzt die Newsboys "gedeihen"
(engl.: "thrive") hören.
THRIVE ("gedeihen")
Die Erwartungen für das neunte Studioalbum der Band sind verständlicherweise
hoch. Niemand, wie auch immer, hält die Band auf einem höheren
Standard als Peter Furler. Seine unbarmherzige Jagd nach untilgbaren
Pop-Refrains und "verheerend" cleveren Liedtexten resultierte
nicht nur in der besten Veröffentlichung seiner eigenen, beachtenswerten
Karriere, sondern ist zudem eine der stärksten Produktionen, die
der christliche Markt seit Jahren gesehen hat. Einflüsse so verschieden
wie U2, INXS und Moby vermischen sich mit Peter Furlers Faszination
für neue Klänge, Beats und Samples, um eine einzigartige aber
einheitliche Palette zu formen, auf der seine Ladung von Songs tanzen
kann. Niemals zufrieden wieder Boden zu betreten, den sie oder andere
immer wieder bedeckten, die Musikalität von "thrive"
ist aggressiver, zuversichtlicher und moderner klingend als alles andere,
was die Band bisher veröffentlichte. Die Gitarren kommen größer
raus, das Programming [Anm.: Keyboard-Arbeit...] ist innovativer und
die Gesangsstimmen klingen menschlicher und souliger. Um das ganze noch
zu überbieten hat die Band wieder ihren erfolgreichsten Produktions-Partner
und Liedtext-Schreiber [Anm.: Steve Taylor] gewinnen können, um
diesen Stapel Songs zum Leben zu erwecken.
Die Erschaffung von "thrive" ist tatsächlich in der
Erschaffung von "shine the hits" zu finden. "Ich
wollte etwas anderes tun, als es die meisten Bands machen",
sagt Peter Furler von dem Album, "und das
war, ein paar neue Hits dazu zu setzen." Um diese neuen
"Hits" zu erstellen, verlangte Peter Furler nach der Unterstützung
und Eingebung seines langjährigen Freundes und Partner, Steve Taylor.
"Als Steve und ich wieder zusammen kamen,
um zu schreiben, gingen die Dinge genau da weiter, wo wir (einst) aufgehört
hatten."
"Peter rief mich an und wollte etwas Hilfe
mit drei Liedern, die sie für die Platte machten",
erinnert sich Steve Taylor. "Ich verbrachte
ein paar Wochenenden und Abende damit, größtenteils beim
Schreiben auszuhelfen. Nach all dieser Zeit, wurde ich noch immer sehr
begeistert ihre Musik zu hören und war noch immer sehr leidenschaftlich
über diese Stärken der Band." Beide, Peter Furler
und Steve Taylor, spürten, daß die Chemie zwischen ihnen
so stark wie immer war und die Idee für ein neue "alte"
Annäherung für das demnächst erscheinende Studioalbum
war geboren.
An diesem Punkt wuchs Steve Taylors Beteiligung von einem interessierten
Zuschauer und Liedtexte-Schreiber zu einem Produzenten, weil Peter Furler
die Aufgabe der Führerschaft eines umherziehenden Festivals und
gleichzeitigem Aufnehmen eines neuen Albums etwas einschüchterte.
"Ich war wirklich müde",
denkt Peter Furler zurück. "Wir spielten
Shows und kamen dann zurück, um an der neuen Platte zu arbeiten,
und ich brauchte seine Hilfe, um einfach die Last zu tragen."
Steve Taylors Arbeitsbeschreibung wuchs vom Liedtexte-Schreiber zum
Ko-Produzenten als die beiden den Prozeß begannen, Lied-Ideen
zu nehmen, die Peter Furler in seinem Heim-Studio begonnen hatte, und
sie fertigzustellen. "Ich hatte für
mich selbst ein kleines Konzert als ich schrieb. Ich saß da und
spielte einfach Musik, und das ist es, was dabei heraus kam. Es ging
einfach so loß und dann kam alles." Peter Furler und
die Band nahmen ihre Demos zu ihren Studios und mit Steve Taylor im
Ko-Produzenten-Sessel nahm "thrive" Form an. "Wir
haben eine weitere Platte gemacht, eben auf die Art, wie wir immer Platten
gemacht haben. Wenn wir im Studio sind, dann ist es echte Zusammenarbeit."
Musikalisch bietet "thrive" alles, was Fans von den Newsboys
erwarten würden, und ein paar Extras. Während einige Stücke
schrammelnde Gitarren vorführen und Refrains, welche an den großen
Gitarren-Rock der Siebziger Jahre erinnern, bringen andere Peter Furlers
angeborenes melodisches Einfühlungsvermögen zu neuen Höhen.
"Million' pieces" ist dazu bestimmt, ein weiterer Hit im Radio
zu sein, während "Cornelius" nach Peter Furlers Einschätzung
"wahrscheinlich groß abgehen wird bei
den Fans. Ich habe so ein Gefühl, daß wir mit/nach diesem
gejagt werden - so wie mit 'breakfast' - in den kommenden Jahren."
Mit dem Abmixen durch Tom Lord-Alge (Blink 182, Collective Soul, INXS,
Dave Matthews Band) und dem Mastering durch Bob Ludwig (David Bowie,
Creed, Foo Fighters) bringt die Produktion diese Melodien und Töne
mit verblüffender Klarheit durch.
Steve Taylor sieht enormes Talent in Peter Furler: "Ich
denke ehrlich, daß Peter Furler einer der besten Melodie-Komponisten
im Musikgeschäft ist. Er besitzt die Fähigkeit Melodien zu
schreiben, die vertraut klingen aber (dennoch) einzigartig. Es ist dieselbe
Sache, die wir alle an ABBA lieben, derselbe Grund, warum Elvis Costellos
erste drei Platten so großartig sind. Es gibt nicht viele Leute,
die das mit Beständigkeit herauslassen. Er schreibt einfach großartige
Melodien. Er ist auch ein Schlagzeuger, so hat er ein echt gutes Gespür
für das, was unter der Melodie abgeht."
"Es gab keine Regeln dieses Mal",
betont Peter Furler. "Ich habe mich diesem
Projekt nicht mit einem bestimmten Radioformat im Hinterkopf oder irgend
etwas mit Verkaufszahlen angenähert. Ich hörte vor einigen
Jahren wirklich bewußt damit auf, über Verkaufszahlen nachzudenken
und es ist sehr befreiend. Ich nahm eben verschiedene Klänge, die
mich inspirierten und suchte dann nach der Melodie. Ich endete ungefähr
mit vierzig Democlips, einige fünfzehn Sekunden lang und einige
fünf oder sechs Minuten. Dann kam die Band zusammen und fügte
ihre Anteile hinzu, was äußerst wichtig ist. Die Demos klingen
echt steril wenn sie von meinem Heim-Studio kommen, doch wenn Phil seine
Baß-Anteile hinzufügt und Jody seine erstaunlichen Gitarren-Ideen
'hinlegt', werden sie lebendig. Wenn diese Platte zwei Einheiten verkauft,
bin ich trotzdem stolz auf sie. Sie ist bei weitem unsere beste Arbeit.
Sie hat große Pop-Momente genauso wie auch verrückte Sachen
wie etwa 'John Woo', welches diese Seite meiner Einflüsse repräsentiert.
Wir sind wirklich gespannt darauf, daß die Leute sie hören."
Der Plan
"Zu gedeihen ist es wirklich, dieses 'alte
und gebrochene Halleluja' zu singen, um eine Phrase von Lenoard Cohen
zu leihen." Peter Furler erklärt das zum Titelsong
und dem gewölbten Themen-Schriftzug des Cover-Bildes. "Wenn
man an einem Punkt ist, wo man bemerkt, wie schwer es ist, sein 'Selbst'
zu verlieren, seine Ambitionen, und seinen Instinkt zur Selbsterhaltung.
Ich hoffe über allem, daß es darum geht, was Gott in meinem
Leben tut."
»Wirst Du mich hochheben mit zärtlicher Sorgfalt?
Wirst Du mich reinwaschen in Deiner Handfläche?
Wirst Du mich nahe bei Dir halten, so daß ich gedeihen kann?
Wenn Du mich berührst, das ist es, wenn ich weiß, daß
ich lebendig bin.«
(Refrain des Titelsongs "thrive")
Durch antreibende und oftmals humorvolle 'Herumtoller' ("giving
it over", "live in stereo", "Cornelius", "the
fad of the land"), verwundbare und konfessionelle Mid-Tempo-Lieder
("million' pieces", "thrive", "rescue")
oder auch offene Anbetung ("it is you", "Lord (I don't
know)") fordern die Lieder die gewöhnliche Bedeutung des Wortes
"thrive" (dt.: "gedeihen") heraus und interpretieren
es durch eine Christuszentrierte Linse neu. "Es
ist unser Wunsch Ihm zu gefallen, das erfreut Ihn und dieser Wunsch
selbst kommt von Ihm."
"Ich muß sagen", fügt
Steve Taylor hinzu, "ich war sehr beeindruckt
von Peter als einem Denker. Ich habe wahrscheinlich fünf oder sechs
Bücher, die er mir gerade dieses Jahr gab. Er ist eine Leseratte.
Er saugt immer (die Autoren) Chesterton, Merton, Yancey und viele mehr
auf. Eines Tages, ich arbeitete an einigen Liedtext-Sachen weg in einer
Ecke, während wir einigen Austausch hatten. Ich hatte meine Bibel
nicht mitgebracht, also borgte ich mir seine. Seine Bibel war voll von
Anfang bis Ende, mit Unterstreichungen, Kennzeichnungen nach einem Farbsystem,
Anmerkungen an den Rändern und lauter solchen Sachen. Es ist offensichtlich,
daß er ein echter Schüler des Wortes ist und seinen Glauben
sehr ernst nimmt. Das ist inspirierend für mich, wenn ich Liedtexte
für ihn schreibe. Ich weiß, sie werden von jemand gesungen,
der es wirklich 'hat'."
Von 'Down Under' zur großen Zeit
Von bescheidenen Anfängen in den Kellergeschossen von Kirchen/Gemeinden
und Pubs in Australien bis hin zu ausverkauften Arenen in der ganzen
Welt, haben die Newsboys sogar sich selbst überrascht. Nach drei
erfolgreichen Untergrund-NewWave/-Rock-Alben in den späten Achtzigern
hat sich die Band 1992 wieder neu erfunden. Steve Taylor, ein viel respektierter
Produzent und Künstler, der ein Jahrzehnt früher christliche
Musik mit viel Tamtam und Geschrei in die moderne Rock-Ära drückte,
half der Band erfolgreich ihre wahre Stimme zu finden. Unter seiner
Anleitung explodierten die Jungs mit Popularität im Radio und im
Handel mit "not ashamed" und folgten diesem Erfolg mit dem
ersten Gold-Album der Band, dem 1994er "going public" (welches
den ersten Nummer-Eins-Hit der Band, "shine", enthält)
nach. Er machte weiter als der inoffizielle "sechste Newsboy"
bei dem 1996er mit Gold ausgezeichneten Album "take me to your
leader".
Peter Furler produzierte den Nachschlag der Band, das "step up
to the microphone"-Album, welches, nachdem es das dritte mit Gold
ausgezeichnete Album der Band wurde, allen zusicherte, daß der
Mitbegründer der Band (Peter Furler) mehr als fähig war für
diese Aufgabe. Das Quintett beschloß die Neunziger Jahre mit einer
Serie von erfolgreichen Arena-Touren (unter anderem eine mit einem aufblasbaren
Air-Dome), einem experimentellen Album ("love liberty disco")
und einer enorm erfolgreichen Best-Of-Zusammenstellung mit dem Titel
"shine: the hits". Über das letzte Jahrzehnt hinweg haben
sie mehr als siebzehn Nummer-Eins-Radiohits erreicht und mehr als drei
Millionen Alben verkauft.
Zusätzlich zu ihrer dominierenden Präsenz haben die Newsboys
eine der kraftvollsten Tournee-Maschinerien der Welt entwickelt. Die
Band bewegte sich von ausverkauften Arenen auf ihrer "Step Up To
The Microphone"-Tournee zu ihrem eigenen, aufblasbaren Air-Dome
auf ihrer "Love Liberty Disco"-Tournee im Jahre 2000. Beide
Tourneen führten zu einer beispiellosen Unterstützung durch
die Fans und festigten die Newsboys als eine der besten Live-Bands auf
Tour. Im Jahr 2001 brachten sie das Konzept sogar noch weiter, als sie
die erfolgreichste Tournee ihrer Karriere aufstellten. Mit der "Festival
Con Dios"-Tournee [Anm.: "Festival mit Gott"], brachten
die Newsboys Dutzende Bands mit sich und sammelten Aufmerksamkeiten
der großen säkularen Presse/Medien in völlig verschiedener
Ausrichtung wie etwa 'USA Today', 'Teen People', 'ESPN2', 'Guitar Player',
'Motocross Journal' und 'Entertainment Weekly'. Die Cover-Story von
'Newsweek', "Jesus Rocks" (dt.: "Jesus rockt") vom
16. Juli 2001 brachte internationale Aufmerksamkeit auf diese bahnbrechende
Tournee und die wachsende Popularität von christlicher Musik im
Allgemeinen. "Festival Con Dios" hatte viele ausverkaufte
Aufenthalte im ganzen Land und wurde schließlich zur größten
Tournee des Jahres im Musikgeschäft erklärt, genauso wie es
den Newsboys und den unterstützenden Bands kritische Anerkennung
verdiente in Zeitungen und Zeitschriften von der Ost- bis zur Westküste.
Trotz ihres Status' als einer der größten Namen im Bereich
der christlichen Musik, ihr neuntes Studioalbum zeigt sie so hungrig,
wie sie schon immer gewesen sind.
Das nächste Kapitel in der aufgezeichneten Newsboys-Saga wird
nun entfaltet. Sie haben bereits einen weiteren Hit erzielt mit der
ersten Single des Albums, "it is you". Sie bereiten sich darauf
vor, "Festival Con Dios" wieder in Gang zu setzen und möglicherweise
eine zusätzliche Arena-Tour hinzuzufügen. 2002 gestaltet sich
so, ein gar noch ein größeres Jahr für die Band zu werden,
die einfach keine Ruhe gibt. Inspiriert durch die Langlebigkeit von
U2, ist Peter Furler begeistert über das Vermächtnis seiner
eigenen Band. "Ich liebe U2 wahrscheinlich
mehr für ihre Bruderschaft als für ihre Musik. Ich schätze
wie sehr man sich selbst verlieren muß, um zu tun, was sie getan
haben. Wenn ich reingehe, um ein Lied zu schreiben oder eine Platte
zu machen, schreibe ich es von der Perspektive eines Fans. An manchem
Punkt war ich ein Fan der Musik. An manch anderem Punkt bin ich ein
Fan meiner Musik." Mit einer Platte so eindrucksvoll wie
"thrive" unter ihren Füßen ist es schwer, ihn dafür
zu beschuldigen ein Fan zu sein. Wenn man den beständigen Aufstieg
in Popularität, und die Achtung, die sie unter anderen Bands und
Industrie-Insidern verdienten, erwägt, scheint er damit in guter
Gesellschaft zu sein.