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Plus: weiterführendes Kurzinterview
mit Peter Furler... ]
Es ist schon nach ein paar Minuten mit Peter Furler, dem Frontmann
und Liederschreiber der Newsboys, klar, daß dieser Mann durch
seine Beziehungen und durch eine tiefgreifende Verpflichtung zu den
Beziehungen, die seine Bandkumpel, langjährige Partner, Brüder
und Jünger in Christus, seine Ehefrau und Gott umfassen, definifert
ist. Ein bedeutsames Thema im Zentrum dieser Verbindungen ist Peters
erneute Hingabe an die beiden Letztgenannten gewesen. Dies brachte einen
erneuerten Geist hervor, der auf der neuesten Platte der Band, "devotion",
hervortritt.
Peter beschreibt das passend betitelte, dreizehnte landesweit veröffentlichte
Album "devotion" als einen natürlichen Schritt oder als
eine Weiterentwicklung vom vorherigen 'Blockbuster' der Newsboys, "adoration:
the worship album" - welches ein außergewöhnlicher Erfolg
war mit einer Gold-Auszeichnung (die Fünfte der Band) und in einer
Frühjahrstour gipfelte, die Anfang 2004 an 29 von 34 Orten ausverkauft
war.
"Es ist der nächste Schritt, stimmt's?
Man verehrt etwas und dann ist es der nächste Schritt, daß
man sich dem hingibt. Verehrung... ist noch nicht genug, und ich denke
Hingabe ist, einen Schritt weiterzugehen. Es ist ein Prozeß."
In der berechnenden (Musik-) Industrie, wo Platten gemacht werden und
produziert wird, einer Maschinerie, wo Folgerichtigkeit antrainiert
wird und Angst vor dem Risiko herrscht, kann man den einfachen Vergleich
ziehen, daß der Hauptgrund für den weltberühmten Erfolg
der Band, Peters Fähigkeit zur rechtzeitigen Veränderung gewesen
ist. Er produzierte die neueste Veröffentlichung der Newsboys,
"devotion", ein Album, das die erneuerte geistliche Widmung
der Band veranschaulicht. Diese Verpflichtung hat geholfen einen stärkeren
Dienst für das Publikum zu formen, wozu auch ein Bibelkurs-Programm
und eine ernsthafte Konzentration auf der "Salbung" der Fan-Basis
während eines Konzerts gehört. Weniger Lichtschein, mehr Inhalt.
"Devotion" ist eine zum Nachdenken anregende Verbindung von
neuen Anbetungsliedern, die den Hörer in eine mitreißende
geistliche Erfahrung transportieren, hinweisend auf die Tiefe der Liebe
Gottes. Lieder wie die Hit-Single "presence (my heart's desire)"
[dt.: "Gegenwart (Meines Herzens Wunsch)"], genauso wie "devotion"
[dt.: "Hingabe"], "strong tower" [dt.: "starker
Turm"], "I love Your ways" [dt.: "ich liebe Deine
Wege"] zusammen mit den restlichen Stücken offenbaren eine
mehr verwundbare Seite der Newsboys, die darauf konzentriert ist, daß
die Zuhörer neue Freude entdecken und sich selbst in Christus verlieren
und einen erneuerten Glauben erfahren.
Um das Paket zu vervollständigen, gewann Peter die Liederschreiber-Begabungen
von Steve Taylor,
einer Legende der christlichen Musikszene, und vom bejubelten Nachwuchstalent
Tim Hughes. Zusätzlich hört man den Gesang von Rebecca
St. James und die Gitarren von Stuart "Stu G." Garrard
von delirious?.
"Es gab eine Explosion der Kreativität
innerhalb der Anbetungsmusik und dies wurde in meinem Erfahrung mit
Peter auf 'devotion' demonstriert", sagt Tim Hughes, der
zusammen mit Peter die erste Singleauskopplung, "presence (my heart's
desire)", schrieb. "Anbetung ist unsere
höchste Berufung und Lieder, die ein großes Bild davon zeichnen,
wer Gott ist, Lieder, welche die Wunder Gottes erzählen, können
nur aus einem Leben der Hingabe heraus kommen. Mir hat der Sound der
Newsboys schon immer gefallen und es war spannend, die neuen Lieder
zu erforschen und einige Ideen einzubringen. 'Devotion' fängt ein
Bewußtsein von authentischer Anbetung ein, mit großartigen
Liedern, die etwas neues von Gottes Charakter offenbaren."
Peter ist beides, zurückhaltend und nachdenklich, wenn er über
die Veränderungen in seinem persönlichen Leben über die
letzten paar Jahre gefragt wird, die als eine Motivation für "devotion"
dienten. Die Newsboys haben gemeinsam einen allmählichen Erfolg
erlebt, der klassische "Rockstar"-Anerkennung und leidenschaftliche
Begeisterung zur Folge hatte. Und obwohl der Erfolg wuchs, schienen
andere Herausforderunegn zu gedeihen.
"Ich glaube, daß es einen Heiligungsprozeß
gibt, den wir durchmachen im Leben", erklärt Peter.
"Wir arbeiten unsere Errettung mit (Ehr-) Furcht und Zittern heraus,
sie ist unser, es ist ein Geschenk, was uns gegeben wurde, und dann
werden wir eines Tages verherrlicht... und also gibt es keine Verdammnis
für die, welche in Christus sind [Anm.: Vgl. Römer 8,1], doch
es gibt manchmal Konsequenzen für unsere Taten."
Der "Prozeß" wurde für Peter einer der Vergegenwärtigung
und der Ehrlichkeit. In diesem Zusammenhang suchte er nach einem Ziel
für ein tieferes Verstehen der Beziehungen, die ihm am heiligsten
waren, sich aber in einem Durcheinander befanden - besonders mit seinem
Retter und seiner Ehefrau. Einfach ausgedrückt, zeigte seine Ehe
Zeichen von Spannungen.
"Es ist uns nicht geboten, auf der Bühne
zu stehen, wenn unser Familienleben in einem fürchterlichen Zustand
ist. Wir haben dann nicht wirklich etwas zu sagen. Ich meine, ich habe
nie irgendjemanden getroffen, der froh war, daß seine Ehe nicht
funktionierte. Dies ist einfach nicht der Plan, den Gott hat. Ich begriff,
daß der richtige Grund einander zu lieben, aus der Ehrerbietung
und Verehrung für Christus kommt und was Er getan hat, und du tust
diese Dinge, als wären sie für den Herrn, für Ihn. Man
sondert sich selbst auf eine heilige Art und Weise ab. So mußte
ich es herausfinden, und bis zu dieser Zeit wurde es sowas wie ein 'Schlamassel'."
Immer in sich gehend, verstand Peter die Notwendigkeit, um die Dinge
zu verändern - und er nahm diese Veränderungen in Angriff,
indem er sich näher zum Herrn hinzog in seinem alltäglichen
Leben, dadurch, daß er sich in seiner Ortsgemeinde beteiligte
und an einem Bibelkurs, was sich als ein Geschenk des Himmels erwies.
Die Erbauung wurde zu einer aufschlußreichen Periode, die zu einem
größeren Bewußtsein der Bestimmung und des Reifens
inmitten seiner Ehe führten, und schließlich auch in seinem
Glauben.
"Es ist nicht etwas, was du im Alter von
35 Jahren lernst, oder was du mit 60 lernst; es ist ein geistliches
Prinzip. Es hängt von deiner geistlichen Reife ab. Ich kenne 60jährige
Männer, die dieses Prinzip bisher nicht gefunden haben... es hat
nichts mit dem Alter zu tun. Wenn es nur eine Sache der Zeit allein
wäre, dann würden Ehen nicht nach 30 Jahren auseinanderfallen.
Es ist etwas, solange du das es nicht hast in deinem Leben, deine Ehe
mit Risiko belastet ist. Und als wir das so verstanden hatten, haben
wir wirklich viele Konzerte 'weggeschnitten', so daß wir jetzt
für gewöhnlich nicht mehr als vier oder fünf Tage von
zu Hause weg sind. Insofern ist es eine große Veränderung."
Peter wird typischerweise in der Stadt herum gesehen mit einem seiner
besten Freunde und seinem Pastor, Rice Broocks, beim Durchkreuzen der
örtlichen SONICs
[Anm.: "SONIC" - Amerikanische Drive-In-Imbißkette]
im Auto des Predigers. Die zwei Männer teilen einen Bund, etwa
genauso wie alte Schulkameraden, nicht wie Lehrer (Gesandter) und Schüler
(Jünger).
"Peter ist diese Art Kerl, die so aufrichtig
sind. Er macht nicht einfach Musik und lebt [dann] ein anderes Leben.
Aus dieser tiefen Aufrichtigkeit heraus, kann der Feind viel Spitzfindigkeit
benutzen, um zu sagen: 'Gut, du hast es da und dort vermasselt, und
deine Einstellung war falsch', wenn doch niemand von uns zweifelsfrei
perfekt ist oder in einem Zustand der Heiligung, wo wir keine Hilfe
bräuchten."
Wie er die seltene Gelegenheit beschreibt, die er gehabt hatte, um
Peter auf einer persönlichen Ebene kennenzulernen, weitab vom Prominenten-Licht,
fügt Rice hinzu: "Ich formuliere es
anders... Das Buch der Sprüche sagt, daß ein Wort bei einer
weisen, verständigen Person so leicht eingeht, doch den Narren
muß man huntert Mal vor den Kopf schlagen [Anm.: frei nach Sprüche
17,10], und ich denke diese Personen wie Peter sind Menschen der Weisheit.
Du kannst etwas sagen, das ziemlich fein ist... indirekt... und er kapiert
es. Er ist jemand, der wirklich Gott noch treuer nachfolgen möchte,
und in seinem verzweifelten Wunsch, Gott treu zu sein, das zu sein,
worüber er singt und das, was seine Fans von ihm denken - das ist
sein Streben. Er tritt dabei so fest in die Pedalen, wie er nur kann."
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anschließendes Kurzinterview mit Peter Furler...