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Newsboys Biographie ("go"-Ära)
GEHT
Kürzlich fanden sich Peter Furler und seine Bandkollegen an einem
weit entfernten Ort wieder, unzählige Kilometer weg von allem,
was sie kannten und den Annehmlichkeiten der Heimat. Sie waren in Israel,
in der Nähe des See Genezareth, nur wenige Kilometer von dem Punkt
entfernt, wo nur Monate später Bomben niedergehen sollten. Die
Newsboys kamen zum ersten Mal an diesen Ort, um ihre allererste Show
dort zu spielen, für fünftausend Menschen, die noch nie zuvor
von ihnen gehört hatten. Die Zuhörerschaft bestand aus einem
Mix von Kulturen, Rassen und Glaubensbekenntnissen, angefangen von Buddhisten
über Muslime bis hin zu Juden - es war alles, nur nicht das typische
Newsboys-Publikum. Man mag denken, eine Band in dieser Position könnte
von dieser Art "Unsicherheitsfaktor" eingeschüchtert
gewesen sein...
Doch sie fühlten sich gerade wie zu Hause.
"Das israelische Festival veränderte
uns, um es einmal am wenigsten drastisch auszudrücken. Es war einer
der mächtigsten Momente, die ich je erlebt habe", sagt
der Frontmann der Newsboys, Peter Furler. "Es
war nicht nur eine Mischung von vielen verschiedenen Hintergründen,
sondern genauso eine Mischung von Glaubensrichtungen. Ich habe nicht
einmal gepredigt oder eine Botschaft mitgeteilt, aber ich fing an eine
(Bibel-/ Chanting-) Passage aus meinem Gedächtnis zu zitieren -
mehr in einem Sprechstil, als irgendwas anderes - im Mittelteil eines
Liedes. Dieser 'Jam' ging so eine Weile und als es so lief, wußte
ich, daß etwas passierte. Die Haltung der ganzen Menge bewegte
sich weg von Skepsis hin zu einer Art biblischem Anbetungstanz, und
diese Welle - ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll - schwappte
über diese Menschenmenge."
Während Peter Furler von dieser Veranstaltung spricht, kann man
nicht anders, als zu glauben, daß etwas Heiliges hinter dieser
Begebenheit steckt. - Eben jenseits von Grammy-Awards, Gold-Auszeichnungen
für Plattenverkäufe oder einfach Umsatz von Fanartikeln. Da
ist noch etwas außerhalb dieser Behaglichkeit vom Markterfolg
innerhalb dieser vertrauten Umgebung. Die Newsboys haben eine echte
Liebe für die entdeckt, die draußen sind [d.h. sowohl bezogen
auf das Ausland als auch auf diejenigen, die (noch) keine Christen sind].
Man kann sagen, was man will, doch hier ist eine Einheit von Männern,
welche die reinen Ehrungen der (christlichen) Musikindustrie zurückgedrängt
haben, um einer internationalen Verwirklichung des Missionsbefehls Vorrang
zu geben.
Genau das ist es, was sie in diesem Moment der Zeitgeschichte verkörpern.
Auf "go", ihrer neuen Produktion (und ersten Pop-Platte in
vier Jahren) ist sich die Band treu geblieben, setzt diese 'Reise nach
außen' fort, indem sie den Kreis schließt, den sie vor zwei
Jahrzehnten anfing, durch (bzw. über) verschiedene Nationen zu
ziehen.
Vierzehn Alben vorher, lange bevor sich eine abgesonderte/ getrennte
Kultur etabliert hatte, um die Bands aufzunehmen, welche in ihrem Kielwasser
folgten, begannen die Newsboys mit einem einzigen Beweggrund: Sie strebten
danach, eine mit Leben und Hoffnung erfüllte Musik zu spielen,
für alle, die zuhören würden, für all diejenigen,
die es am nötigsten hatten, so etwas zu hören. Es waren düstere
Bars und schäbige Nachtclubs, wo sie zuerst vor offenen Ohren auftraten
- in ihrer Gründungsheimat Australien. Und es war in dieser Umgebung,
wo eine Vision ihren Anfang nahm, welche die Newsboys über internationale
Grenzen der Sprache, Kultur und Rasse hinweg führen sollte.
"Noch nicht lange her, da spielten wir ein
Konzert in Marokko, vor etwa 15.000 Muslime, und es war irgendwie so
eine 'Indiana-Jones-Erfahrung'", erinnert sich Peter Furler.
"Schlangenbeschwörer, Menschen, die
Augäpfel aßen und solche Sachen... Dies ist ein Ort, wo man
für den Namen Jesus umgebracht wird! Trotzdem, Sein Name kam auf
feinsinnige Weise durch unserer Lieder zu Tage, und als dies geschah,
war es wahrscheinlich die lauteste Art und Weise, wie Sein Name dort
seit Generationen ausgesprochen wurde. Es ist ein finsterer Ort, sicherlich.
Doch wir waren fähig, diese Menschen zu lieben, einfach indem wir
mit ihnen zusammen lebten für ein paar Tage. Darum geht
es."
Für die Inspiration beim Schreiben des "go"-Albums ging
Peter Furler nicht zu seiner Plattensammlung, schaltete weder das Radio
an, noch 'MTV'. Stattdessen schrieb er einfach Musik, allein, in seinem
Kopf. Und wenn man ihn zu diesem einzigartigen Verfahren befragt, wird
er einem erzählen, daß nach vierzehn Alben er selbst sein
größter Einfluß ist: seine Erfahrungen, die (Lebens-)
Reise, die er zurückgelegt hat. Auf Peter Furler bezugnehmend,
kann es nichts Anregenderes als dies geben. Die oben erwähnten
Begegebenheiten haben ihn mit genug Hintergründen versorgt.
"Wenn man Musik nicht vom richtigen Standpunkt
aus macht, dann wird sie nicht authentisch sein, die Menschen werden
sich nicht mit ihr verbinden und deine Platte wird auf einem Regalbrett
liegen bleiben. Andererseits, wenn man von diesem Standpunkt der wahren
Leidenschaft aus schreibt, ohne daß man versucht etwas kommerziell
oder erzwungen zu machen, dann wird das Ergebnis ein sehr natürliches
sein. Die Leute werden davon angezogen", erklärt Peter
Furler.
Das "go"-Album, obwohl es nach seinem Aufbau und Einfühlungsvermögen
Popmusik ist, bleibt es ein sehr rhythmischer Zugang zum Newsboys-Sound.
Beat, Bass und Melodie treiben diese Stücke an. Da sind diese feinen
Ideen der urbanen Einflüsse, mit den einprägsamen Refrains,
die man von diesem Quintett erwarten kann. Man findet die Band hier
in ihrer am meisten selbstbewußten und zuversichtlichen Form;
die Platte klingt nach Kerlen, die so, wie seit jeher, begeistert sind,
zu spielen und zu singen. Es ist, als ob sie gerade erst angefangen
hätten...
Im Lied "beautiful" (dt.: "Schön") macht Peter
Furler den Leitgedanken [dieser Produktion] klar: »Ich will
loslegen, ich will wieder neu anfangen. Es gibt einen neuen Anfang,
einen ohne Ende. Ich spüre, wie es mich vom Innern her ruft.«
Und im Titelsong spricht er davon, wie man von oben [d.h. von Gott]
gesendet wird, um sich den Entfernten anzunehmen: »GEHT...Von
den Höhen der Erde bis zur untersten Stufe, bis die Arbeit getan
ist. Ich werde euch senden! GEHT...Vom Anbruch der Morgendämmerung
bis zum Ende des Zeitalters - jemand braucht einen Freund. Ich werde
euch senden!« Sie haben einen völlig neuen Frieden gefunden,
eine Freude darin, die Verletzten anzurühren. Zum Beweis höre
man einfach auf die Worte des Liedes "wherever we go" (dt.:
"Wo auch immer wir hingehen"): »Wo wir hingeführt
werden, (dort) wo all die Lebenden und die Toten ihre Zombiehorde verlassen
wollen. Es ist eine berührende Szene, wo sie alle beichten. Gott
hilf uns, wir lieben eben unsere/n Arbeit/Dienst.«
Man kann dieser Tage die Newsboys leicht dabei antreffen, wie sie als
Vorband für REO Speedwagon, James Brown oder John Fogerty auftreten
und sie genauso auf einer Veranstaltung der christlichen Musikszene
wiederfinden. Sie haben sogar die Bühne mit Styx geteilt, seit
der Veröffentlichung ihres letzten Albums. Mit willigen Herzen,
scheint es noch mehr offene Türen am nahen Horizont zu geben. Obwohl
sie als Band ein Schwergewicht innerhalb der christlichen Popularmusik
sind - und sie bleiben dies aller Vorraussicht nach - werden sie sich
auch weiterhin darauf konzentrieren, ihre Aktivitäten jenseits
dieser Szene auszuweiten, soweit sie diese Musik trägt.
Geht!
Und sie werden es tun...
"Für mich scheint es drei Typen von
Gläubigen in dieser Welt zu geben", kommt Peter Furler
zum Ende. "Da gibt es den Kritisierenden,
der seine meiste Energie darauf verwendet, auf das zu zeigen, was um
ihn herum falsch ist, der sich aber fast nicht um Lösungen bemüht.
Dann gibt es da den Rückfälligen, der sich in seinem eigenen
Versagen wälzt. Und dann gibt es da noch den Echten, der einfach
versucht, andere Menschen zu lieben und der das Reich Gottes, wie kaum
etwas anderes, verkörpert. Ich will der Dritte sein. Ich möchte
dafür bekannt sein, andere Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen
und verschiedenen Glaubensrichtungen zu lieben, egal was es kostet."